Bildkomposition in der Landschaftsfotografie: Das musst du wissen


 

Der Bildaufbau ist in der Landschaftsfotografie ein zentrales Element, um ein harmonisches und spannendes Bild zu gestalten. Es gibt verschiedene Techniken und Hilfsmittel, die du nutzen kannst, um deine Fotos zu verbessern.

Grundlagen:

Drittel-Regel: Das Bild wird durch vier Linien in neun Teile geteilt. Platziere dein Hauptmotiv an einem der Schnittpunkte oder entlang einer der Linien, um eine dynamische Bildgestaltung zu erreichen.

Goldener Schnitt: Der Goldene Schnitt ist ein Verhältnis, das in der Natur häufig vorkommt und als besonders ästhetisch empfunden wird. Du kannst Hilfslinien im Sucher oder in der Bildbearbeitungssoftware verwenden, um den Goldenen Schnitt zu finden und dein Motiv optimal zu platzieren.

 

Vordergrund

Ein interessanter Vordergrund kann deinem Bild mehr Tiefe und Spannung verleihen. Nutze z. B. Steine, Blumen oder Bäume im Vordergrund, um dein Hauptmotiv zu rahmen.

Um eine Tiefenwirkung in deinem Bild zu erzeugen, kannst du verschiedene Techniken nutzen, wie die Verwendung von unterschiedlichen Brennweiten, die Platzierung von Motiven in verschiedenen Entfernungen und die Verwendung von atmosphärischer Perspektive (z. B. Dunst oder Nebel). Geht frühmorgens raus-fotografieren oder im späten Nachmittag in den Abend.

 

Symmetrie

Symmetrie kann ein Bild beruhigen und harmonisieren, während Asymmetrie Spannung und Dynamik erzeugt. Experimentiere mit beiden Möglichkeiten, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Manchmal ist weniger mehr. Konzentriere dich auf ein einzelnes Motiv und reduziere störende Elemente im Bild, um eine minimalistische und ästhetische Landschaftsaufnahme zu gestalten.

 

Hilfsmittel:

Ein Stativ hilft dir, verwacklungsfreie Fotos zu machen und lange Belichtungszeiten zu nutzen, um z. B. fliessendes Wasser zu verwischen oder den Nachthimmel zu fotografieren. Wer sich ernsthaft mit Langzeitbelichtungen beschäftigen möchte, sollte sich auf jeden Fall ein ND-Filterset kaufen. Die gibt sie fast in jeder Preisklasse; ich werde oft gefragt, was für ein Filtersystem man sich kaufen soll. Ich gebe da immer die gleiche Antwort, schau auf dein Budget, es gibt welche ab 80 euro und solche, die bis 800 euro gehen. Für den Anfang reicht da ein System von K&F Consept oder Rollei, vielleicht magnetisch.

Mit einem Fernauslöser kannst du die Kamera auslösen, ohne sie zu berühren, und so Verwacklungen vermeiden. Man kann auch einen 2-Sekunden-Timer oder einen 10-Sekunden-Timer auf der Kamera stellen. Modernere Kameras kann man auch mit dem Handy auslösen.


 

Was ist Bracketing?

Einfach ausgedrückt, ermöglicht Bracketing die Aufnahme mehrerer Fotos desselben Motivs mit unterschiedlichen Kameraeinstellungen. In der Regel variiert die Belichtung, jedoch können auch andere Parameter wie der Fokus oder die Blende angepasst werden.

 

Ich fotografiere den Sonnenuntergang und stelle fest, dass mein Vorgrund dunkel ist. Würde ich die Belichtung auf den Grund legen, wäre der Himmel ausgebrannt. Um dies zu verhindern, gibt es die Bracketing Funktion. Man kann sagen, dass 3 oder mehr Bilder gemacht werden: 2 Mal unterbelichtet, 1 Mal überbelichtet, 1 Mal normal belichtet und vielleicht eine Stufe überbelichtet. Dann hat man 3 oder mehr Bilder vom Sonnenuntergang.

Was machen wir jetzt damit? Es gibt zwei Möglichkeiten: Ihr öffnet die Bilder in Photoshop als Ebene und überblendet die Teile, die ihr für das perfekt belichtete Bild benötigt, oder

die etwas neumodische und umstrittene Variante unter den Fotografen wäre das Erstellen eines HDR-Bilds (High Dynamic Range). HDR-Fotos zeichnen einen grösseren Helligkeitsbereich auf und wirken dadurch besonders detailreich und kontrastreich. In der Regel kann man in einer RAW-Bearbeitungssoftware einfach die drei Bilder auswählen und im Menü erstellen HDR wählen; dann wird dies grösstenteils alles vollautomatisch für sie erstellt.

 

Danach können sie, wie gewohnt, das Bild bearbeiten; der einzige Unterschied ist, dass sie mehr Bildinformationen haben und somit die Beleuchtung für einzelne Bereiche exakt einstellen können.

Bracketing kann auch für kreative Zwecke eingesetzt werden, um z. B. Bewegungsunschärfe oder Lichteffekte zu erzeugen.

Bracketing ist eine nützliche Technik, um die Qualität Ihrer Fotos zu verbessern und kreative Effekte zu erzielen. Mit etwas Übung können Sie Bracketing einfach und effektiv einsetzen.

Zum Schluss gebe ich euch noch eine kleine Materialliste, auf der du dich orientieren kannst. Es bedeutet nicht, dass ihr von A bis Z alles besitzen müsst! Beginnt klein, wenn ihr Spass habt, könnt ihr darauf aufbauen.

Falls ihr Fragen habt, könnt ihr mir diese gerne in den Kommentaren mitteilen.

 

Kamera:

  • DSLR oder spiegellose Systemkamera mit APS-C oder Vollformatsensor

  • Stativ

  • Fernauslöser

  • Objektive:

    • Weitwinkelobjektiv (z. B. 16–35 mm)

    • Standardzoomobjektiv (z. B. 24–70 mm)

    • Telezoomobjektiv (z. B. 70–200 mm)

  • Graufilter und Polfilter

  • ND-Filter (optional)

  • Speicherkarten

  • Ersatzakkus

Software:

  • Bildbearbeitungsprogramm (z. B. Adobe Lightroom, Photoshop, Luminar) es gibt diverse gute Produkte auf dem Markt.

Kenntnisse:

  • Grundlagen der Fotografie (Blende, Verschlusszeit, ISO)

  • Bildgestaltung (Komposition, Licht)

  • Landschaftsfotografie-Techniken (z. B. HDR, Langzeitbelichtung)

  • Kenntnis der Umgebung (Wetter, Gezeiten etc.)

Tipps:

  • Plane deine Fotos im Voraus.

  • Sei geduldig und warte auf das richtige Licht.

  • Experimentiere mit verschiedenen Techniken.

  • Lerne von anderen Landschaftsfotografen.

  • Habe Spass!

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